Atlastherapie

Atlastherapie nach Arlen / Dispokinese

Bei der Atlastherapie nach Arlen handelt es sich um einen neuen Therapieansatz in der Behandlung von vegetativen Funktionsstörungen und (neuro)muskulären Dysbalancen.

Es ist dies die Auslösung eines wiederholt durchführbaren, sich nicht erschöpfenden Globalreflexes des vegetativen Nervensystems über den Atlasquerfortsatz, über das Nackenrezeptorenfeld, über das Ganglion cervicale superius sowie die unter- und übergeordneten vegetativen Ebenen und über die vielfältigen Erfolgsorgane.

Die Auslösung erfolgt durch mehrmalige Perkussion, d.h. Impulsstöße des Atlasquerfortsatzes in eine oder mehreren Richtung/en, die vor der Therapie durch palpatorische Untersuchung und eine spezielle Röntgenuntersuchung des Atlas festzulegen ist.

Der Erstbeschreiber Arlen aus Munster in Frankreich war praktischer Arzt und Radiologe.

 

Wirkungen der Atlastherapie

Regulation des vegetativen Tonus mit Auswirkungen auf alle vegetativ gesteuerten Einzelfunktionen und Regelkreise. Dadurch erfolgt:
ein globaler, peripherer Tonusabfall der quergestreiften Muskulatur, ein Tonusabfall glatter Muskeln, z.B. Darm-, Bronchialmuskulatur, eine zentrale Verbesserung der Vigilanz und des Wohlbefindens, Regulation des Schlaf/Wachrhythmusses, der Verdauungsfunktion, etc. eine Verminderung von Kopfschmerzen, Migräne, eine Verbesserung von opthalmologisch nicht verifizierbaren Sehstörungen, von neurologisch und HNO-ärztlich nicht verifizierbaren Gleichgewichtsstörungen und Schwindel.

 

Indikationsspektrum der Atlastherapie

Störungen des Bewegungsapparates mit gleichzeitigen oder sogar im Vordergrund stehenden vegetativen Störungen wie Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Konzentrationsstörungen, Störungen der sensomotorischen Integration bis hin zu Gleichgewichtsstörungen und Schwindel, Dyspnoe und Asthma, d. h. vermehrter Atemarbeit aufgrund dysfunktioneller Bronchialmuskulatur, Verdauungsstörungen aufgrund fehlgesteuerter Darmmotorik, paroxysmale Tachykardien sowie manche larvierte Depression und psychosomatische Störung, die in diese Kategorie fallen. Zusätzliche Muskelfunktionsstörungen bei Muskeldystrophien, d.h. neuromuskulären Erkrankungen oder bei Multipler Sklerose (ohne dass natürlich die Grunderkrankung beeinflusst wird).

Vor allem auch bei Kindern mit cerebralen Bewegungsstörungen, bei der Schräglagedeformität der Säuglinge, zur Behandlung der strukturellen Skoliose im Kindesalter und bei Hüftdysplasie.

 

Dispokinese

Dispokinese ist eine Methode zur Verbesserung von Haltungs- und Spielproblematiken des professionellen Musikers, von einem Musiker entwickelt.

Basierend auf funktioneller Anatomie, Neurophysiologie sowie den aktuellen Erkenntnissen über die sensomotorischen Lern- und Reifungsprozesse und in Kenntnis der Haltung, Spielhaltung, Atem und Instrumentaltechnik aller Instrumente und des Gesangs werden individuelle und ergonomische Lösungen eines Spiel- oder Haltungsproblems angestrebt.

Die Dispokinese hat auch für die Prophylaxe große Bedeutung. Zitat: „Weil auf der Bühne Freiraum für musikalische Inspiration und Konzeption gefragt ist, wird von Seiten der Dispokinesiopäden eine Fixierung auf der rein körperlichen Ebene bewusst vermieden. Die Reflexe und Körpergefühle werden als komplexes funktionsganzes zwar gezielt aktiviert, dies aber immer in Richtung auf ein sinvolles musikalisches Ausdrucksziel hin.“