Akupunktur

Akupunktur

Die Akupunktur ist lediglich ein Teilgebiet der chinesischen Medizin, die neben Kräuterheilkunde und Ernährungstherapie nach den fünf Elementen auch Atem- und Meditationsmethoden wie Qui Gong und Tai Chi umfasst.

Der chinesische Name für Akupunktur lautet Zhen Yiu, was soviel bedeutet wie Nadelerwärmen. Dieser Begriff bezeichnet also die Anwendung von Nadeln in Verbindung mit dem Anwärmen von Akupunkturpunkten, der sog. Moxibustion.

Durch die gezielte Reizung von Akupunkturpunkten wird auch die spezifische therapeutische Wirkung erzielt, wobei bislang der wissenschaftliche Beweis immer noch nicht erbracht wurde, wie genau die Akupunktur wirkt. Eine fast 6000jährige empirische Tradition sagt aber über die Effektivität dieser Methode wohl genug aus.

Auch im Westen hat die Anwendung der Akupunktur in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen, wobei sie hauptsächlich in der Schmerztherapie angewendet wird. Hier stehen mit 50 Prozent die chronischen Schmerzzustände des Bewegungsapparates im Vordergrund, gefolgt von etwa 20 bis 30 Prozent Kopfschmerzbehandlung.

Im Mittelpunkt des chinesischen Denkens steht die Vorstellung einer universellen Lebenskraft, auch Lebensenergie genannt, Qi auf chinesisch. Diese Lebenskraft fließt praktisch in einem 24stunden Rhythmus durch die 12 Meridiane des Körpers. Qi wird dabei gleich Leben gesetzt, ist ständig in Bewegung, fließend und bringt Veränderungen hervor. Jede Verlangsamung oder Stagnation dieses Fließens würde eine Störung der Lebensvorgänge bedeuten.

Die im Westen vorherrschende Übersetzung von Qi als „Energie“ ist wenig befriedigend, da auch die Chinesen keine direkte Definition des Qi haben. Im Prinzip ist daher die ständig fließende und sich wandelnde Lebensenergie Qi nur in ihren Wirkungen und Funktionen zu erfassen. Die Lebensenergie kommt dabei aus 3 „Quellen“ in den menschlichen Körper. Das Qi des Atems, welches aus der Atemluft in der Lunge aufgenommen wird.

Das Nähr-Qi, welches aus der Nahrung durch die Verdauung im Magen, Darm und Milz-Pankreassystem aufgenommen wird.

Das sogenannt Erb-Qi, also die von den Eltern ererbte Lebenskraft. Dieses ererbte Qi ist auch nach chinesischer Vorstellung für das individuelle Wachstum und die Entwicklung des Menschen verantwortlich. Der Sinn der chinesischen Medizin ist daher, diese fließende Energie Qi im Körper aufrecht zu erhalten, zu stärken und Blockierungen oder Stagnationen des Flusses zu beseitigen.

Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, dass der Therapeut auch nach emotionalen Ereignissen, nach sensorischen Störungen, nach allgemeinen körperlichen Empfindungen, nach Geschmacksvorlieben bezüglich Farben und Essen und nach vielen anderen dringend fragen muss, um sich ein abgerundetes Bild machen zu können und dementsprechend die richtige Therapie anzuwenden.

Über die reine Akupunktur hinaus sind daher auch TAI CHI und CHI GONG-Übungen zur Regenerierung des Energieflusses sowie Änderungen des Ernährungs- und Lebensstils häufig zu diskutieren.